CHRONIK 50 JAHRE BLASORCHESTER
ANEKDOTEN VOM EHRENPRÄSIDENTEN ZU UNSEREN VEREINSFAHRTEN
Abschrift der Rede von "Ehrenpräsident" Heinz Pfahl zum 50-jährigen Jubiläum des Blasorchesters am 22./23. Juni 2013.
Vielen Dank an Heinz für die tolle Rede und an Frau Merle Reker für die Abschrift.
LIEBE GÄSTE,
ich habe eben drüber berichtet, dass wir viele mehrtägige Reisen ins In- und Ausland gemacht haben. Reisen, bei denen wir auch Musik gemacht haben.
Unsere erste mehrtägige große Fahrt ging 1973 nach Fougeres in Frankreich. Dort fand das Fest der Provinzen statt. Aus allen französischen Provinzen, auch aus Afrika und Übersee, trafen sich Folkloregruppen, Musikvereine, Trachtengruppen und alle möglichen Vereine zu einem mehrtägigen Fest. Und für die Partnerstadt Bad Münstereifel haben wir daran teilgenommen. Gespielt haben wir dort ein Konzert und an zwei Festzügen teilgenommen.
Im Juni 1974 fuhren wir für 2 Tage nach Reichenbach in der Nähe von Stuttgart, um beim Sommerfest des dortigen Musikvereins zu spielen. Auf der Hinfahrt machten wir noch einen Abstecher zum Heidelberger Schloss. Im Dezember desselben Jahres fuhren wir für mehrere Tage nach Ashford in England. Dort sollten wir einen Abend lang auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung spielen. Von diesem Erlös wurden arme Kinder zu Weihnachten beschenkt. Da der Alkohol in England sehr teuer war, hat man uns gefragt, ob wir etwas an alkoholischen Getränken mitbringen können. So haben wir 180L Bier und 150 Flaschen Wein mitgenommen. Das war genau die Menge, die wir nach der Anzahl der Einreisenden zollfrei einführen durften. Dadurch hatten die Veranstalter einen größeren Gewinn. Am 2. Tag unseres Aufenthaltes verbrachten wir einen Tag in London. Die Fahrt nach England war für alle ein besonderes Erlebnis, da noch niemand mit solch einem großen Schiff gefahren war.
Die schönste Erinnerung an die Fahrt war für mich Folgendes: Wir wurden ja alle bei Gastfamilien untergebracht. Dann nimmt man ja auch ein kleines Geschenk mit. Dann habe ich Ferdi Lethert angerufen, was kann man als Geschenk mitnehmen? „Weißte was?", sagte er, „nimm einfach ein Brot mit, dort streiken die Bäcker." Dann habe ich auch ein Brot mitgenommen. In Ashford kam ich bei einer Familie unter, einer Frau mit 2 Jungen – 10 und 12 Jahre alt. Als ich mein Brot ausgepackt habe und ihnen dies gegeben habe, sind die Jungen mir um den Hals gefallen und hatten so eine Freude, dass sie noch mal Brot essen konnten, denn sie hatten schon 8 Tage keines mehr bekommen.
Am 28. November 1976 fuhren wir zum 2. Mal nach Ashford. Dieses Mal mit zwei Bussen und jeder Menge Bier und Wein. Der Ashfordclub hatte zu einem rheinischen Abend eingeladen. Dort mussten wir ca. 1.000 Gäste unterhalten. Wir haben zuerst volkstümliche Musik gespielt und haben dann auch unsere Karnevalslieder gespielt. Die Stimmung in der Halle war ganz toll. Immer wieder kamen aus dem Publikum Leute zu uns und wollten immer wieder „Oh Du wunderschöner deutscher Rhein" hören. Es war für uns ein großes Erlebnis.
Im November 1977 waren wir für 6 Tage zu Besuch in Berlin. Diese Reise wurde durch das Ministerium für innerdeutsche Angelegenheiten gut bezuschusst. Dafür mussten wir uns 3 Vorträge anhören. Ansonsten hat uns Herr Ahrends von der Westkreuz-Druckerei betreut. 3 Mal haben wir die Instrumente ausgepackt und haben ein kleines Konzert gegeben. Die Eindrücke, die wir gewonnen haben, waren überwältigend. Besonders die Schikanen an der Grenze, die Fahrt durch die DDR und die Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin.
Eine 2. Fahrt nach Reichenbach machten wir am 29. Und 29. April 1979, um beim dortigen Frühlingsfest mitzuwirken. Auf der Heimfahrt machten wir einen Abstecher zum Stuttgarter Fernsehturm. Nicht alle Mitfahrer trauten sich mit in die Höhe zu fahren.
Vom 11.-14. Oktober desselben Jahres fuhren wir zum 3. Mal nach Ashford. Auch dieses Mal wieder mit 2 Bussen. Dort spielten wir diesmal auf einem Oktoberfest. Volkstümliche und rheinische Lieder. Eine Fahrt nach Canterbury und der Besuch eines Schlosses standen auf dem Programm.
Vom 15. – 18. März 1984 besuchten wir zum 4. Mal die Partnerstadt Ashford. Bei einem rheinischen Abend im Sportcenter spielten wir hauptsächlich rheinische Lieder und Karnevalsschlager. Und die Stimmung in der Halle war auch dieses Mal wieder bombig. Diese Fahrt nach Ashford wurde für uns eine Einkaufstour. Einige Wochen vorher war das englische Pfund von 6 auf 4 DM gefallen. Dadurch konnten wir billig einkaufen. Das wurde auch von allen ausgenutzt. Da wir auch nach London gefahren sind, hatte jeder die Möglichkeit sich in den großen Kaufhäusern umzusehen, um für sich etwas Passendes zu finden. Das war besonders für die Frauen ein Erlebnis. Zwei Monate später unternahmen wir auf Einladung des Tambourcorps Fredeburg eine Wochenendfahrt ins Hochsauerland.
Im Oktober 2002 fuhren wir mit 2 Bussen zum internationalen Musikantentreffen nach Santa Susanna in Spanien. 28 Musikvereine aus ganz Europa waren dort zugegen. Musik gemacht haben wir in Santa Susanna, Lloret de Mar, in Blanes und in Barcelona. Auch besuchten wir das berühmte Kloster Montserrat. Und da es dort um diese Zeit noch sehr warm war und unser Hotel direkt am Meer lag, wurde daraus ein Badeurlaub. Unser Hotel hatte draußen im Park auch einen riesigen Swimmingpool und einige von uns sprangen hinein und hatten aber vergessen sich auszuziehen.
Im Mai 2004 besuchten wir zum 2. Mal die Partnerstadt Fougeres. Dieses Mal hier das Fest „Erde und Frieden". Jugendgruppen aus Europa hatten sich dort zusammen gefunden. Wir spielten 2 Konzerte und gestalteten den Festzug mit. Auch machten wir eine Besichtigung des berühmten Berges Mont St. Michel.
Pfingsten 2012 fuhren wir nach Helmont in Holland. Mit dem Musikverein Aarle-Rixtel veranstalteten wir dort ein gemeinsames Konzert.
Meine Damen und Herren, wir haben auch einige große Fahrten gemacht, ohne die Instrumente mitzunehmen. Also Ausflugsfahrten oder Besichtigungsfahrten. Im August 1978 machten wir mit 2 Bussen einen 7tägigen Ausflug nach Reutte in Tirol. Eine 7tägige Urlaubsfahrt fand im Oktober 1980 nach Kirchberg in Tirol statt. Im Juni 1985 fuhren wir mit 2 Bussen für 3 Tage nach Hamburg und Helgoland. Eine 5-tägige Fahrt an den Bodensee unternahmen wir Anfang Mai 1987. Für 4 Tage fuhren wir im Oktober 1989 nach Oberaudorf an der Inn. Eine Fahrt nach Paris fand vom 24. - 26. Mai 1991 statt. Dann folgte 1993 vom 14. – 17. Oktober eine Fahrt nach Dresden und ins Elbsandsteingebirge. Vom 5. – 8. August 1995 machten wir eine Ausflugsfahrt nach Lautenthal im Harz. Eine einwöchige Urlaubsfahrt unternahmen wir im August 1997 nach Hinterthiersee in Tirol.
Im Juni 1999 machten wir mit der Bundesbahn eine 8tägige Urlaubsfahrt nach Südtirol. Mit dem Zug ging es von Bonn nach Bozen. Und dann weiter mit dem Bus bis Dimaro im Val de Sole. Die Bundesbahn hatte uns für die Woche einen Bus zur Verfügung gestellt. Auf dem Programm stand eine Dolomitenrundfahrt. Eine Schnellbootfahrt auf dem Gardasee von Riva nach Simione. Eine Fahrt mit der Schmalspurbahn durch das Tal Val de Sole bis nach Trient. Und der Besuch der Städte Verona und Venedig.
Liebe Gäste, wenn ich alles erzählen würde, was wir auf den einzelnen Fahrten erlebt haben, müsste ich hier noch einige Zeit stehen. An dieser Stelle möchte ich der Firma Lethert ganz herzlich danken für die Fahrten die wir mit ihnen gemacht haben. Außer der Bahnreise und zwei anderen Reisen, wo die Firma Lethert nicht konnte, sind wir immer mit Lethert Reisen gefahren. Da wir mit Letherts alle Kurzfahrten machen, die wir im Laufe des Jahres fahren, war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch die großen Fahrten mit ihnen machen. Ob der Bernd, der Michael oder die Elli oder andere Aushilfsfahrer gefahren sind, sie hatten immer das Wohl der Fahrgäste vor Augen und sind eher etwas vorsichtiger als Risikoreich gefahren. Nochmals herzlichen Dank!
Liebe Gäste, nun möchten wir Sie einladen, zu einer musikalischen Reise in die Schweiz. Zwischen St. Moritz und Zermatt pendelt ein Zug mit dem Namen Glacier Express. Der eine oder andere von Ihnen wird schon damit gefahren sein. Er muss auf dieser Strecke über 291 Brücken und durch 91 Tunnels fahren und eine Passhöhe von 2.000 Metern überwinden. Über diese Zugreise hat Larry Neeck ein Musikstück mit dem Titel „The Glacier Express".
ICH WÜNSCHE IHNEN EINE GUTE FAHRT!